Chronik

23. Mai 2011

Mein Zuchttagebuch der Kakteen


Ich habe mir und einem Freund 110 Samen gekauft aus dem Internet.
Von denn 110 Samen waren:
  • 50 Samen Peyote (Lophophora williamsii) und  
  • 60 Samen San Pedro  (Echinopsis pachanoi)

Die Hälfte behalte ich und fing gleich prompt an zu sähen. Zuerst habe ich mir eine Grow-container gebastelt.

-Grow Container

Ich nahm 2 kleine Tonkrüge und 4 halbierte PET-Flaschen.
Warum PET? Ganz einfach, ich hatte keine weiteren Tonkrüge mehr. In die PET-Flaschen machte ich an jeder Ecke noch Löcher, damit das Wasser abfliessen kann. Darin schüttete ich ein bischen kies hinein, bis der Boden bedeckt war. Die Blumenerde mischte ich zu gleichen Teilen mit feinem Sand und Kleinem, gröbkörnigem Kies.
Ich nahm einen grossen rechteckigen Behälter und stellte alle Samenbehälter rein. Nun verteilte ich alle Samen zu gleichen Teilen in den bereitgemachten Samenbehälter. Ich achtete darauf das die Samen nicht weiter wie ihre eigene Grösse in die Erde drücke.

-Befeuchtung
Ich befeuchtete die Erde so, dass die ganze Erde durchtränkt war, aber nur gerade so feucht, dass ich die Erde zusammendrücken konnte ohne das fliessendes Wasser herauskommt.
Über den Grow-Container spannte ich 2 Klarsichtfolien um die Wärme im inneren zu erhöhen und die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten.

-Belichtung
Anfangs stellte ich den Container direkt in die Sonne. Das tut den Samen aber nicht gut. Deshalb änderte ich das und bindete eine Sparlampe an den Container. Dazu überdeckte ich das ganze mit Alu-Folie. Den glänzenden Teil nach innen, damit die Strahlung bestens rückreflektiert wird. Die Belichtung sollte während 16-18 Stunden andauern.

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Das Zuchttagebuch

Beginn: 9. Mai 2011

11.5.2011 Tag 2: Habe seit gestern eine Sparlampe als künstliche Lichtquelle engerichtet. Feuchtigkeit scheint zu stimmen. Könnte aber auch ein bischen zu feucht sein. Habe leider kein Hygrometer, deshalb ist alles eine Schätzarbeit.


12.5.2011 Tag 3: An der Klarsichtfolie hängt Kondenswasser. Scheint so als hätten es die Samen angenehm warm. Wie erwartet ist noch kein Zeichen eine Keimung zu sehen.

17.5.2011 Tag 8: Habe über das Wochenende die Samen in Ruhe gelassen und sie täglich circa 17-19 Stunden beleuchtet. Zusätzlich noch eine halbe Stunde mit einer Glühlampe, die einerseits belichtet und anderseits als heizkörper dient.
Am Abend schaute ich in den Container und ich sah die ersten Sprösslinge!! Es dauerte bloss 8 Tage.

18.5.2011 Tag 9: Man kann förmlich den Sprösslingen beim wachsen zusehen. Habe sie nochmals leicht angefeuchtet


19.5.2011 Tag 10:  Entdeckte weitere Sprösslinge im Container. Nun sind es 8 San Pedro und 3 Peyote Sprössling. Gebe noch 1dl Wasser hinzu mit ein wenig Bonsaidünger. Auf einem Becher wächst anstatt San Pedro, Moos. 0_0








23.5.2011 Tag 14: Habe heute zusätzlich zur 11W E-Lampe noch eine 8W E-Lampe dazu montiert. Nun laufen je 2 Lampen den Tag durch um die Sprösslinge zu beleuchten.
Den Sprösslingen geht es gut - nehm ich mal an. Einige sind bereits dunkelgrün. Ein Peyote ist leicht rötlich.
Zur Zeit sind 10 San Pedro Sprösslinge und 4 Peyote Sprösslinge sichtbar.

26.5.2011 Tag 17: Ich war heute sehr erstaunt als ich in den Grow Container schaute. Nun haben 6 weitere San Pedros das Licht der Welt erblickt. =D
Die erweiterte Belichtung scheint ihnen sehr gut zu tun. An der Klarsichtfolie, die ich neu gebastelt habe mit 2 Schichten, scheint die Wärme viel besser im Container drin zu behalten. An der Folie selbst hängt eine menge Kondenswasser.
Bei zwei San Pedros sind bereits kleine feine Nadelstacheln zu sehen.
Ich bin zu einer Zeitschaltuhr gekommen die ich dazu benutzen wollte, die Belichtung besser zu kontrollieren. Leider ist sie defekt und mein Vorhaben bis auf weitere Lahm gelegt.

Ich bin im Internet auf eine Interessante Theorie gestossen, in der es darum ging, die Kakteen mehr Meskalin produzieren zu lassen. Funktionieren soll das ganze durch Stress. Durch Ein- und Ausschalten des Lichtes sollen die Kakteen in eine Stresssituation gebracht werden. Mal sehen ob das funktioniert. Selbst wenn es nichts bringen sollte wird es den Sprösslingen nicht schaden - denke ich. Stand der Dinge: 4 Peyote und 16 San Pedro Sprösslinge

 8.6.2011 Tag 30: Der Container wird immer mehr zur Wüstenlandschaft. Die San Pedros entwickeln sich mehrheitlich prächtig! Sie haben eine dunkelgrüne Farbe angenommen und es werden immer mehr Nadeln die sie tragen.
Die Peyote scheinen nicht mehr zu wachsen, aber ich gebe ihnen noch Zeit. Peyote sind ja extrem langsam wachsende  Kakteen. Ein kleiner Sprössling scheint aus dem Leben zu treten. Er wächst nicht mehr und bekommt immer mehr ein sumpfig grüne Farbe.
Bei Gelegenheit suche ich nach Infos, wie das Klima sein sollte.

13.6.2011 Tag 35: Habe mir mit einer Zeitschaltuhr die neue Beleuchtung eingerichtet. Dadurch probiere ich mal eine Methode aus dem Internet. Ich versuche, durch ein-/ausschalten die Kakteen zu stressen und somit zur Meskalinproduktion anzuregen. Leider kann ich die Abstände nicht kleiner wie zwei Stunden einstellen. Über das Klima konnte ich noch keine Infos suchen. Das werde ich aber als nächstes in Angriff nehmen.
Ich mache mir vermehrt Sorgen ob es den Sprösslingen auch gut geht. Im gleichen Topf, wie der eine Peyote der zu sterben scheint, stirbt nun auch der zweite.
Ob es ander Erde liegt oder was anderem weiss ich nicht.
Mal schauen wie es weitergeht. Sollte sie demnächst wider befeuchten.

22.6.2011 Tag 44: Die Kakteen leben so vor sich hin. Es ist kein bemerkenswertes Wachstum sichtbar. Viele San Pedros fangen an Nadeln zu bilden. Am Nadelansatz ist ein weisser Flaum feststellbar. Die Farbe ist nun bei fast allen ins bräunlich-dunkelgrüne gewechselt. Bei den Peyote sind keine Veränderungen feststellbar. Sie wachsen nicht.Nur einer hat begonnen kleine Stacheln zu bilden. Das aber nur ansatzweise.

23.6.2011 Tag 45: Als ich heute Abend nach den Kakteen sah, war ich geschockt!
Aus dem Topf mit den bestwachsenden San Pedros, ist auf einmal ein kleiner Sprössling hellbraun geworden. Er sieht vollkommen vertrocknet aus. Zudem stellte ich fest, dass der Kaktus nebenan, strak zur Lampe geneigt war und unförmig wurde.
Sieht aus wie eine Gurke mit Nadeln! :-(
Habe ein kleiner Spritzer Wasser gegeben. Ich werde morgen mit der Spritze ein wenig Wasser in den Topf spritzen und die Wurzeln zu stärken. Für die Beleuchtung habe ich ein Stab  über die Henkel gelegt und darauf die Lampen, um alle gleichmässiger zu bestrahlen.
Mal schauen wie es weitergeht.

24.6.2011 Tag 46: Als ich heute in den Kasten sah, traf mich der Schlag! in einem Topf waren alle Kakteen verdorrt! :-( Der Gurkenähnliche San Pedro ist komplett in sich zusammen gefallen. Die Erde war vollkommen ausgetrocknet. Habe nun alle Töpfe mit einer Spritze befeuchtet. Nich fest, die Wurzeln dürfen nicht anfangen zu faulen. Die Folie und die Künstliche Beleuchtung habe ich nun entfernt. Die Kakteen stehen nun an der frischen Luft und werden durch natürliches, indirektes Sonnenlicht bestrahlt.

25.6.2011 Tag 47: Man sieht noch keine Anzeichen, dass sich die Kakteen regenerieren. Ich weiss nicht ob ich noch ein wenig Wasser geben sollte. habe die Befürchtung sie könnten faulen wenn ich zu viel Wasser gebe, anderseits dass sie vertrocknen wenn ich zu wenig gebe.
 Kann leider Keine Fotos hochladen, da meine Kamera zu schlechte Bilder macht. Mann erkennt nur etwas grüne und braune Flecken.

28.6.2011 Tag50: Ich stelle nun die Growbox an die frische Luft auf der Terasse. Der Container wird nicht direkt bestrahlt. Die Erde halte ich leicht feucht. Dazu spritze ich mit der Spritze Wasser in die Erde. Rundherum der Kakteen.

Ich habe mir hier ein Fazit gezogen und meine Fehler analysiert.

1. Erde nicht sterilisiert: Wenn ich das getan hätte, wäre kein Moos auf der Erde gewachsen und hätte die Sprösslinge hingerafft.

2. PET Flaschen: Sie eignen sich nicht so gut wie Tontöpfe, weil ich die Erde nicht steriliesiert habe. So hat sich in den durchsichtigen Flaschen Moos um den ganzen Becher gebildet.

3. Erde nicht richtig vorbereitet: Die Zusammenstellung des Sandes, Erde usw. hätte ich sorgfältiger vorbereiten müssen.  Hier betone ich nochmals wie wichtig es ist, die Erde zu sterilisieren.

4. Zu hohe Töpfe: Die Tontöpfe habe ich zu hoch dimensioniert. Etwas flachere, breitere Töpfe wären praktischer gewesen. Weil sie zu hoch waren, konnte ich sie nicht gut von unten befeuchten.


5.7.2011 Tag 57: Habe die Erde immer leicht feucht gehalten. In Kombination mit dem indirekten Sonnenlicht scheint es, als würden sich die Kakteen erholen. Zumindest in einem Topf. Hoffen wir mal das es so bleibt.

9.7.2011 Tag 61: Seit langem habe ich keine Fotos mer hochgeladen. Nun ist es wieder so weit und es können einige Bilder angeschaut werden.
San Pedros aus dem gesunden Topf
San Pedros aus dem PET-Topf
A little family of cactus

9.7.2011 San Pedro




11.8.2011 Tag 93:  Ich habe die Kakteen weiter wachsen lassen. Viel passiert ist in der zwischenzeit ist nicht.

Ich habe heute noch ein paar weitere Fotos gemacht.




 
 








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